Kupferhalsziege


2006 wurde ProSpecieRara auf eine Ziege aufmerksam, die aussah wie eine Walliser Schwarzhalsziege, deren vordere Körperhälfte jedoch in kupferfarbigem Braun anstatt in Schwarz strahlte. Recherchen in historischer Literatur und bei betagten Züchter*innen ergaben, dass es sich dabei um ein altes Phänomen handelt und nicht wie zuerst angenommen um einen Mischling. Auf der Fahndung nach dieser alten Ziege wurde bald klar, dass man gar von einem eigentlichen Walliser Ziegenkomplex sprechen kann, dem einst neben den Schwarz- und den Kupferhälsen auch die «Grüenochte» mit grauem Hals und die ganz weisse Gletschergeiss oder Capra Sempione angehörten. Mit der Konzentration der Walliser Züchter*innen auf die Schwarzhalsziege, gerieten alle anderen Variationen im Laufe der letzten hundert Jahre in Vergessenheit. Umso erstaunlicher ist, dass sich trotz Schattendasein die verschiedenen Farbschläge über so lange Zeit vereinzelt halten konnten und immer wieder in den genetisch dominanten Schwarzhalsbeständen auftauchten.


Rettung der letzten Tiere
Bei Projektbeginn konnten nur noch 28 Kupferhalsziegen im Berner Oberland und im Wallis ausfindig gemacht werden. Sie dienten als Basis für ein ambitioniertes Rettungsprojekt, das mit strengen Inzuchtkontrollen und der Vermittlung von neuen Zuchtgruppen den Neuaufbau zum Ziel hat. Nach und nach nimmt der Gesamtbestand nun wieder zu.


Ursprünglicher Typ als Vorbild
Allen Walliser Ziegen gemeinsam ist der schlanke, lange Körperbau mit langem Haarkleid und starken Hörnern. Und so präsentiert sich auch die Kupferhalsziege. Da das Rettungsprojekt sich am alten Typus orientiert, steht eine etwas kürzere und damit auch pflegefreundlichere Haarpracht auf dem Wunschzettel des Rassestandards. Das kommt der extensiven Haltung auf der Alp oder in Beweidungsprojekten zugute, wo sich die Tiere weniger im Buschwerk verfangen. Ebenfalls den historischen Bildern entsprechend und im Sinne der Erhaltung alter Eigenschaften, haben die Züchter ein Idealtier vor Augen, dessen Farbwechsel - im Gegensatz zu den Schwarzhalsziegen - vor der Körpermitte liegt.

Im Herbst 2020 hiess das Bundesamt für Landwirtschaft ein Gesuch von ProSpecieRara gut und anerkannte die Kupferhalsziege offiziell als Schweizer Rasse. Seit Sommer 2021 wird die Rasse eigenständig im Zuchtbuch CapraNet des SZZV geführt.


Info

Widerristhöhe: Geissen: 75 cm (+/- 5 cm) Böcke: 85 cm (+/- 5 cm)

Gewicht: Geissen: 55 kg (+/- 10 kg) Böcke: 75 kg (+/- 15 kg)
Link zum Rasseportät auf www.prospecierara.ch


Von der Kupferhalsziege gibt es eine Blache für die Stallwand oder für ans Gehege. Hier gehts zum Bestellformular von ProSpecieRara


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